Ursprünglich
kommt die Westernreiterei aus Amerika.
Große Herden Rinder wurden im weitläufigen kaum besiedelten Land ohne Zäune gehalten. ![]() Die berittenen Rinderhirten, sogenannte Cowboys, entwickelten Ihren eigenen Reitstil, der Ihnen die Arbeit mit den Rindern erleichtern sollte. Aus den Bedürfnissen des Alltags entwickelte sich das moderne Westernreiten. Es wurde ein gehorsames
Pferd, welches auf die leichtesten Hilfen reagiert, einhändig geritten
werden kann und selbständig bei der Rinderarbeit handelt und mitdenkt,
benötigt.
Erstrebenswert ist
auch, daß unsere Pferde zufrieden und motiviert mitarbeiten.
Doch auch heute noch
kursieren leider aufgrund fehlerhaften oder ganz fehlender Informationen
So mancher Reiter, der sich mit klassisch-dressurmäßiger Arbeit in der Bahn nicht so recht anfreunden konnte, glaubte anfangs durch austauschen von Sattel und Zaumzeug, loslassen der Zügel und wegspreizen der Beine schon zum Westernreiter zu werden und damit einen schnellen, bequemen Weg zum Reiten zu finden.
Gerade in der Grundausbildung
sind die Unterschiede zwischen den Reitweisen gar nicht so groß –
können es auch nicht sein - ,denn es gibt gewisse Grundprinzipien
beim Reiten und bei der Ausbildung, die in keiner Reitweise außer
acht gelassen werden dürfen.
Die Unterschiede
zwischen klassischer und Westernreitweise liegen damit hauptsächlich
im
Während in der
klassisch-englischen Reitweise - mit starker Versammlung und Aufrichtung
bei ausdrucksstarken, schwungvollen Bewegungen, unter Kontrolle jeder einzelnen
Bewegung, ja dem förmlichen Einrahmen des Pferdes durch die andauernde
reiterliche Hilfengebung - das Reiten im Prinzip zum ästhetischer
Selbstzweck, also zur „Reit-Kunst“ wird, bleiben die Ursprünge der
Arbeitsreitweise auch im heutigen Westernreiten nach wie vor präsent.
Aus diesen Forderungen resultiert das Reiten am losen Zügel sowie die einhändige Zügelführung auf Kandare beim ausgebildeten Pferd und auch der angestrebte losgelassene Gleichgewichtssitz des Reiters, der Kreuz und Schenkel nur bei Bedarf einsetzt und sich ansonsten eher tragen läßt statt das Pferd aktiv an die Hand heranzureiten. Dies macht das Westernreiten
auf gut ausgebildeten Pferden auch zur idealen Wie in der klassisch-englischen
Reitweise wird das Pferd mit Trense in beidhändiger Zügelführung
angeritten und erst langsam auf die einhändige Zügelführung
umgestellt. Auch die Minimierung der Hilfengebung vollzieht sich allmählich.
Erst wenn es gelernt hat, in angemessener Selbsthaltung zu gehen und auf
den äußeren „Druckzügel“, der in der Wendung nur am Hals
anliegt und keinen Druck auf das Maul des Pferdes ausübt, zu reagieren,
wird die Umstellung auf Kandare vollzogen.
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